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Nathalie Baumann

nathalie.baumann@nateco.ch

Stellung

Senior Projektleiterin

Bereich

Biodiversität, Grünraumentwicklung und Klimaanpassung

Kompetenzen

Siedlungsökologie, Biodiversitäsförderung im Siedlungsraum, Grünraumentwicklung inkl. Gebäude, Bewertungen Ökologie und Biodiversität im Immobilienbereich und interdisziplinäre Zusammenarbeit

Ausbildung

ScaleU foundation with AI, Bambooster Academy, CAS Sustainable Development, CAS Hochschuldidaktik, MSc Siedlungsökologin

Nathalie Baumann
"Immer beides im Blick haben: wissenschaftlich fundierte Ökologie und die soziale Dimension von Freiräumen"

Vom versiegelten Areal zur Artenvielfalt

Meine Faszination für die Verbindung von Ökologie und gebauter Umgebung entwickelte sich schon früh. Ein prägendes Erlebnis war ein Studienprojekt, bei dem wir ein unscheinbares, versiegeltes Areal in eine strukturreiche Grünfläche umwandelten – und innerhalb weniger Monate war dort eine erstaunliche Artenvielfalt zu beobachten. Solche Erfahrungen motivieren mich bis heute. Städte sind für mich nicht nur Räume des Wohnens und Arbeitens, sondern auch potentielle Ökosysteme. Ich schöpfe Energie aus Spaziergängen in der Dämmerung, Vogelbeobachtungen oder einfach dem Anblick von Wildblumen, die sich durch eine Ritze im Asphalt kämpfen.

Mein Weg zu nateco und aktuelle Schwerpunkte

Bei nateco arbeite ich an der Schnittstelle zwischen Fachlichkeit und Praxisnähe, immer mit dem Ziel, ökologische Qualität sichtbar, nachvollziehbar und wirkungsvoll zu machen. Der Wechsel zu nateco war für mich ein logischer Schritt: Ich wollte meine Erfahrung aus Forschung und Praxis enger mit der Umsetzung vor Ort verbinden. Meine Arbeit zielt darauf ab, langfristig wirksame Veränderungen anzustossen: Mehr Lebensqualität durch grüne, kühlende, artenreiche Räume in Siedlungen – und ein wachsendes Verständnis, dass Biodiversität keine Luxus ist, sondern eine essenzielle Grundlage für resiliente, lebenswerte Städte. Ein Thema, das mich aktuell stark beschäftigt, ist die Kombination von Gebäudebegrünung und erneuerbarer Energie – sogenannte biosolare Dächer. Diese multifunktionalen Lösungen zeigen, dass Ökologie und Technik hervorragend zusammenspielen können. Zum scheinbaren Widerspruch zwischen Siedlungsverdichtung und Biodiversität sage ich: Es geht um die Qualität und Multifunktionalität von Grünräumen. Ein gut geplanter grüner Innenhof kann ökologisch und sozial wertvoller sein als ein ungenutztes Stück Stadtrandgrün.

Expertise in Biodiversität im Siedlungsraum

  • Entwicklung biodiverser Begrünungskonzepte für Gebäude (Dächer, Fassaden)
  • Planung und Umsetzung biosolarer Dächer (Kombination von Biodiversität und Solarenergie)
  • Förderung von Ökosystemleistungen im urbanen Raum
  • Naturnahe Gestaltung von Grünflächen als Trittsteinbiotope
  • Integration von Artenschutzmassnahmen in Architekturprojekte
  • Klimaanpassungsmassnahmen im Siedlungsraum (Schwammstadt-Konzepte)
  • Entwicklung von Richtwerten und Qualitätskriterien für Biodiversität im Siedlungsraum
  • Transdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ökologie, Architektur und Stadtplanung

Stadtökologie-Erfahrung in Forschung und Praxis

Meine berufliche Laufbahn ist von der Verbindung zwischen Forschung und praktischer Anwendung geprägt. Nach meinem Studium der Stadtökologie an der Universität Basel widmete ich mich intensiv dem Thema Gebäudebegrünung und deren Bedeutung für den Artenschutz. An der ZHAW arbeitete ich seit 19 Jahre als Dozentin, Beraterin und Forscherin mit Fokus auf urbane Biodiversität und ökologische Infrastrukturen. Dabei leitete ich verschiedene Forschungsprojekte, unter anderem zur Artenförderung auf extensiven Dachbegrünungen und zum Potenzial von Gebäuden für Biodiversität in Agglomerationen. Mit diesem reichen Erfahrungsschatz bin ich seit 2024 bei nateco tätig, wo ich meine Expertise in Biodiversitätsförderung, Grünraumentwicklung und Gebäudebegrünung in konkrete Projekte umsetze. Parallel dazu unterrichte ich weiterhin an der ZHAW und pflege so den wichtigen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis.

Studium & Spezialisierung Umweltwissenschaften

Mein Weg begann mit einem Master of Sciences in Stadtökologie, Umweltschutz, Biodiversität, Biologie und Ethnologie an der Universität Basel (1997-2003). Um meine didaktischen Fähigkeiten zu stärken, absolvierte ich 2010-2011 ein CAS in Hochschuldidaktik an der PHZH. Mein Interesse an nachhaltiger Entwicklung vertiefte ich 2014-2015 durch ein weiteres CAS an der Universität Genf. Seither bilde ich mich kontinuierlich in den Bereichen E-Learning, Umweltkommunikation und transdisziplinäre Lehre weiter. Diese vielseitige Ausbildung erlaubt es mir, komplexe ökologische Zusammenhänge verständlich zu vermitteln und innovative Lösungen zu entwickeln, die wissenschaftlich fundiert und gleichzeitig praxistauglich sind.


Projekte zu Biodiversitätsförderung und grüner Infrastruktur (z.B. Gebäudebegrünung)

Biodiversitätsfreundliche Arealaufwertung

Herausforderung: Umgestaltung eines Aussenraums mit dem Ziel, sowohl die Aufenthaltsqualität für Menschen als auch die ökologische Vielfalt zu fördern.
Mein Beitrag: Entwicklung eines ganzheitlichen Konzepts, das verschiedene Anspruchsgruppen berücksichtigt und konkrete Massnahmen zur Biodiversitätsförderung integriert.
Resultat: Ein multifunktionaler Aussenraum, der zeigt, wie transdisziplinäre Zusammenarbeit konkrete ökologische und soziale Wirkungen entfalten kann.

Aktionsplan Biodiversität für eine Gemeinde

Herausforderung: Entwicklung einer umfassenden Strategie zur Biodiversitätsförderung auf Gemeindeebene unter Einbezug verschiedener Akteure.
Mein Beitrag: Moderation des partizipativen Prozesses und fachliche Begleitung bei der Identifikation und Priorisierung konkreter Massnahmen.
Resultat: Ein praxistauglicher Aktionsplan mit klaren Umsetzungsschritten, der als Grundlage für nachhaltige Biodiversitätsförderung in der Gemeinde dient.

DeMo - Ecosystem Design und Modellierung in der gebauten Umwelt

Herausforderung: Integration von ökologischen Prinzipien in die städtebauliche Planung und Architektur.
Mein Beitrag: Als stellvertretende Projektleiterin entwickelte ich räumlich basierte Ansätze zur Integration von Lebensräumen in bebauten Ökosystemen.
Resultat: Ein innovatives Planungsinstrument, das Stadtplanern und Architekten hilft, funktionierende Ökosysteme in der gebauten Umwelt zu schaffen und zu erhalten.

Artenförderung auf extensiven Dachbegrünungen

Herausforderung: Entwicklung von Konzepten für Dachbegrünungen, die speziell bodenbrütende Vogelarten fördern.
Mein Beitrag: Untersuchung der ökologischen Anforderungen dieser Arten und Erarbeitung von Empfehlungen für die Gestaltung geeigneter Dachlandschaften.
Resultat: Pionierarbeit im Bereich der avifaunistischen Förderung auf Dächern mit konkreten Umsetzungsbeispielen, die als Best-Practice-Modelle dienen.

Liste meiner Publikationen


Weitere Qualifikationen

Sprachen: Französisch (Muttersprache), Deutsch (Muttersprache), Englisch (fortgeschritten), Italienisch (Grundkenntnisse)
Digitale Kompetenzen: Erfahrung mit GIS-Anwendungen für Biodiversitätsanalysen, Entwicklung digitaler Lehrangebote, Umgang mit Visualisierungssoftware


Aktives Mitglied in folgenden Fachverbänden: 

  • Society for Urban Ecology (SURE)
  • European Federation of Green Roof and Green Wall Associations (EFB)
  • Schweizerische Fachvereinigung Gebäudebegrünung (SFG)
  • Fachfrauen Umwelt (FFU)

Auszeichnungen: