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Strassenräume als Natur-Korridore: Neue Richtlinien für Baselland

Das Baselbiet macht vor, wie Strassengrün ökologisch wertvoll wird.

Warum das wichtig ist: Die überarbeitete Gestaltungsrichtlinie des Kantons – mitentwickelt von nateco – kann als Massstab für Gemeinden in der ganzen Region dienen.

Die Zahlen

  • 1'700 Bäume entlang der Kantonsstrassen
  • 1 km² Grünfläche unter ökologischer Pflege
  • Bis zu 10 °C kühleres Mikroklima durch Begrünung

Das Wichtigste in Kürze

Durch gezielte, naturnahe Planung übernehmen diese Flächen entscheidende Funktionen:

  • Biodiversität: Die Richtlinie wirkt dem Verlust der biologischen Vielfalt aktiv entgegen.
  • Klima-Anpassung: Begrünte Räume mildern Hitzeperioden ab und fördern die Versickerung bei Starkregen.
  • Ökologische Vernetzung: Grünflächen werden zu Ausbreitungskorridoren für Tier- und Pflanzenarten.
  • Schutzfunktion: Hecken schützen Landwirtschaftsflächen und Siedlungen vor Strassenstaub und Abgasen.

Was die Richtlinie besonders macht

Regionaler Standard: Obwohl primär für das Tiefbauamt BL bindend, kann die Richtlinie sinngemäss auch von Gemeinden und privaten Akteuren angewendet werden. Sie definiert drei Regionen (Falten-/Kettenjura, Tafeljura, Unterbaselbiet) mit angepassten Pflanzempfehlungen.

Schwammstadt-Prinzip: Die Planung bevorzugt versickerungsfähige Flächen gegenüber Versiegelung – das entlastet die Kanalisation und speichert Wasser im Boden.

Lokale Ökotypen: Vorwiegend einheimisches, möglichst lokales Pflanzenmaterial kommt zum Einsatz. Das erhält die genetische Anpassung an den Standort.

Magerböden für Stabilität: Nährstoffarme Böden zwingen Pflanzen zu tiefen Wurzeln – gut für die Hangstabilität und die Trockenheitsresistenz.

Häufige Fragen

Welche Rolle spielt die digitale Pflanzenliste? Sie ist integraler Bestandteil der Richtlinie und enthält hitzeresistente, trockenheitsverträgliche Arten. Die Liste wird regelmässig an veränderte Klimabedingungen angepasst.

Wie wird mit invasiven Neophyten umgegangen? Die Richtlinie schliesst invasive Arten von der Bepflanzung aus und verlangt bei Bauprojekten ein frühzeitiges Vorgehen gegen Neophyten.

Die Gestaltungsrichtlinien wirken wie ein ökologischer Bauplan: Sie machen Strassengrün zu grünen Korridoren für die Natur – und zu Klimaanlagen für Siedlung und Landschaft.